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Eisenmangel und Eiseninfusion

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick über das Thema Eisenmangel und die Möglichkeit der Eiseninfusion verschaffen.

Eisenmangel ist eine weit verbreitete Störung, die sowohl Ihre Lebensqualität als auch Ihre Gesundheit beeinträchtigen kann. Dieser Beitrag soll Ihnen ein tieferes Verständnis für die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Eisenmangel vermitteln, insbesondere im Hinblick auf die Eiseninfusion.

Eisenmangel: Ursachen und Symptome

Eisen ist ein essentielles Spurenelement im menschlichen Körper, das für den Sauerstofftransport, die Energieproduktion und die Aufrechterhaltung der Zellfunktionen von grundlegender Bedeutung ist. Die Gesamtmenge an Eisen im Körper ist 3–5 g, ca. 70% davon sind im Hämoglobin (=roter Blutfarbstoff) gebunden – also ca. 2,8 g. Geht man davon aus, dass ein Erwachsener etwa 5 l Blut besitzt, dann macht das etwa 0,56 g bzw. 560 mg Eisen pro Liter Blut.

Ein Eisenmangel kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Unzureichende Eisenaufnahme: Dies kann aufgrund einer unausgewogenen Ernährung, einer vegetarischen oder veganen Ernährung oder nach chirurgischen Eingriffen im Magen-Darm-Trakt auftreten.
  • Erhöhter Eisenbedarf: Während bestimmter Lebensphasen wie Schwangerschaft, Stillzeit oder bei intensivem körperlichem Training kann der Eisenbedarf erhöht sein.
  • Chronische Krankheiten: Einige Krankheiten wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können die Eisenabsorption beeinträchtigen.
  • Eisenverlust durch chronischen Blutverlust: vor allem Frauen verlieren durch ihre monatliche Regelblutung Eisen, da Blut sehr viel Eisen enthält. Ein Eisenmangel ist auch immer ein Hinweis auf mögliche Blutungen im Körper. Er steht an erster Stelle der Diagnostik des Magen-Darm-Trakts. Es sollte vor allem bei wiederkehrendem Eisenmangel eine entsprechende Diagnostik mittels endoskopischer Untersuchungen erfolgen.

Die Symptome eines Eisenmangels können vielfältig sein und umfassen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Blässe der Haut und der Schleimhäute
  • Kurzatmigkeit (vor allem bei Belastung) und Schwindel
  • Brüchige Nägel und Haarausfall
  • Mundwinkeleinrisse (Cheilitis angularis) und rezidivierende Aphten der Mundschleimhaut
  • Zungenbrennen und Atrophien der Mundschleimhaut und Rachenschleimhaut
  • Konzentrationsstörungen und kognitive Defizite
  • Herzklopfen (Palpitationen)
  • Plummer-Vinson-Syndrom: Trias aus Schmerzen beim Schlucken (Dysphagie), Eisenmangel-Anämie und Atrophie (Verkümmerung) der Schleimhaut der Speiseröhre
  • Schlafstörungen, depressive Episoden und Nackenverspannungen
  • Restless legs Syndrom
  • Blutarmut (Anämie) in schweren Fällen
  • Chronischer Eisenmangel bei Kindern: Mögliche kognitive und neurologische Defizite und Wachstumsstörungen

Ein sehr gute Übersicht finden Sie auch hier:
https://www.rosenfluh.ch/media/arsmedici/2008/09/Das-Eisenmangelsyndrom-IDS-Iron-Deficiency-Syndrome.pdf

Diagnose eines Eisenmangels

Die Diagnose eines Eisenmangels erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Laboruntersuchungen, darunter:

  • Serum Ferritin: Dieses Protein spiegelt den Eisenspeicher im Körper wider. Hier ist wichtig auch gleichzeitig den CRP Wert mitzumachen. Dies ist ein Entzündungswert, und im Rahmen einer Entzündung ist der Ferritinwert falsch hoch (Ferritin ist ein Akut Phase Protein). Eine relevante Entzündung wird durch den CRP Wert angezeigt und erfasst.
  • Hämoglobin- und Hämatokrit Werte: Niedrige Werte können auf einen Eisenmangel hinweisen.
  • Transferrin Sättigung: Sie zeigt an, wie viel Eisen im Blut vorhanden ist.
Eisenmangel Diagnose Eiseninfusion

Eiseninfusion: Was ist das?

Wenn ein Eisenmangel vorliegt gibt es zwei Möglichkeiten: Eine orale oder eine intravenöse Eisen Substitutionstherapie. Die orale Therapie ist vor allem bei einem milden Eisenmangel die Therapie der ersten Wahl. Die oralen Präparate werden häufig nicht so gut vertragen, vor allem wenn bei dem Patienten vorher bereits Beschwerden im Magen-Darm-Trakt vorliegen (z.B. Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung u.a.).

Wir geben in der Regel Eisen intravenös. Wir verwenden das Präparat Venofer®. Wir berechnen Ihr Eisendefizit anhand einer Formel und infundieren die benötigte Eisenmenge meist in 3-4 Infusionssitzungen. Zwei Sitzungen können pro Woche durchgeführt werden. Vier bis fünf Wochen nach der letzten Infusion wird nochmals der Ferritinwert (und der CPR-Wert) kontrolliert. Dieser sollte dann optimalerweise über 75-125 Nanogramm/Milliliter liegen. Ab einem Wert von unter 40-50 Nanogramm/Milliliter liegt ein Eisenmangel vor und Symptome können vorhanden sein. Die in Deutschland genutzten unteren Grenzwerte sind viel zu tief angesetzt.  Wir orientieren uns an den amerikanischen Grenzwerten. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier: https://www.naturheilmagazin.de/naturheilverfahren/ferritin-eisenmangel/#c9031

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne und vereinbaren Sie bei Fragen einen Termin über Doctolib.

Bleiben Sie gesund und informiert!

Ihr Dr. Stefan Rohrer


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