Es werden verschiedene Formen der „Zuckerkrankheit“ unterschieden. Die beiden häufigsten Formen sind der Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2.
Beim Typ 1 Diabetes führen Autoantikörper zu einer Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen, der Beta Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Es kommt im Verlauf zu einem Mangel an Insulin und der Diabetes wird manifest. Diese Form des Diabetes wird den Autoimmunerkrankungen zugerechnet. Die genauen Ursachen sind bis dato nicht geklärt.
Beim Diabetes mellitus Typ 2 kommt es zunehmend zu einer Insulinresistenz, d.h. Insulin ist eigentlich genug bzw. anfänglich sogar im Überschuss vorhanden, die Wirkung auf den Körper bzw. die Zielzellen ist aber nicht mehr ausreichend, um den Blutzucker im Normbereich zu halten. Beim Diabetes mellitus Typ 2 handelt es sich um eine Systemerkrankung (der ganze Körper ist betroffen). Dies ist mit einer erhöhten Entzündung im Körper assoziiert (englisch: „Silent Inflammation“ genannt). Desweiteren kann man laborchemisch einen erhöhten oxidativen Stress feststellen. Dieser kann durch viele Ursachen ausgelöst werden und unterhält im Körper chronische Entzündungsprozesse (laborchemisch messbar z.B. durch erhöhte Spiegel an hsCRP, TNF alpha oder Interleukin 1 bzw. 6). In der Folge kommt es zu Schäden an allen Organen, vorallem im Bereich der Nieren, der Augen und der Gefäßwand. Das Auftreten von Gefäßerkrankungen ist im Verlauf häufig (Herz, Gehirn, Halsschlagader, Beine etc.). Die Betroffenen unterschätzten die Bedeutung eines neudiagnostizierten Diabetes mellitus Typ 2 meist, da anfangs ja „nur“ erhöhte Blutzuckerwerte vorliegen und kein Leidensdruck vorliegt.
Im Rahmen meiner Sprechstunde versuche ich moderne Diabetestherapien bei Diabetes mellitus Typ 2 durchzuführen.
Dies beinhaltet
- eine Verminderung der Insulinresistenz
- eine Therapie, die eine Gewichtsabnahme positiv beeinflußt und nicht zu einer Gewichtszunahme führt (Anmerkung: eine Insulingabe führt zu einer Gewichtszunahme und Verstärkung der Insulinresistenz)
- Eine Behandlung aller weiteren Risikofaktoren inklusive Umweltfaktoren
- Optimaler Ausgleich von Vitamin- und Spurenelementmangelzuständen
- Ausschaltung von chronischen Entzündungsherden im Körper
Bei der Therapie wende ich primär laut Leitline gerne Metformin an und bervorzuge als nächsten Schritt, falls dies nicht ausreicht, Kombinationen mit SGLT-2 Inhibitoren und GLP-1 Analoga im Gegensatz zu Insulin. Diese vermindern nachweislich (LEADER Studie und EMPA-REG Studie) die Zahl schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) und auch mikrovaskuläre Ereignisse (z.B. Augenkomplikationen, Niereninsuffizienz). Desweiteren wirken Sie sich positiv auf das Herz aus. Wie genau dies funktioniert, ist noch nicht abschließend geklärt. GLP- Analoga (z.B. Liraglutide) scheinen entzündungshemmende und antiatherosklerotische Eigenschaften zu besitzen und sich positiv auf die innerste Schicht der Gefäße auszuwirken (Endothel). SGLT-2 Inhibitoren scheinen ihre positiven Effekte durch ein Zusammenspiel zwischen Herz und Nieren zu erreichen. Grundsätzlich empfehlen immer mehr Fachgesellschaften bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und Atherosklerose zusätzlich zur Standardtherapie diese Substanzen beim Fehlen von Kontraindikationen einzusetzten.
Zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie (Blutzuckereinstellung, Überprüfung des Fettstoffwechsel, Überprüfung der Gefäße etc.) überprüfe ich Spurenelemente (bei Diabetes ist v.a. Vanadium sehr interessant) und Vitamine. Desweiteren teste ich ggf. je nach Klinik auf verschiedene Viren, Bakterien und Parasisten, überprüfe die Funktion der Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle) und die Belastung des Körpers mit Umwelttoxinen. Ich erstelle Ihnen dann einen individuellen Therapieplan, der verschiedene Faktoren berücksichtigt, und kombiniere Methoden der Schulmedizin mit sinnvollen Methoden der Komplementärmedizin.